Physiotherapie Flechsig

Osteopathie

Der amerikanische Arzt Dr. Andrew Taylor Still (1828-1917) gilt als Vater dieser Heilmethode, die sich über Frankreich, Belgien und England in Europa verbreitete. Die Osteopathie stützt sich vor allem auf drei Prinzipien:

  1. Leben ist Bewegung
  2. Aktivierung der Selbstheilungskräfte
  3. der Körper ist ein Ganzes (Holismus), das heißt Struktur und Funktion stehen in einem untrennbaren Zusammenhang miteinander

Kommt es also in irgendeinem Gewebe des Körpers zu einem Bewegungsverlust (zum Beispiel Blockierungen, Vernarbungen, Entzündungen, etc.), so wird sich auch das Gewebe bzw. die Struktur verändern. Diese Veränderung lässt sich anfangs eventuell noch beheben oder auch positiv beeinflussen, doch je nach Faktor Zeit entsteht ein irreversibler Strukturschaden, der nur schulmedizinisch zu beheben ist.

Ziel der Osteopathie ist es – mittels manueller Techniken – sowohl in der Untersuchung als auch in der Behandlung Spannungsveränderungen und Bewegungsverluste aufzuspüren und auszugleichen, um dem Körper die Möglichkeit zu geben sich selbst wieder regulieren und korrigieren zu können. Dabei ist es oft der Fall, dass Ursache und Symptome weit auseinander liegen, da alle Strukturen mehr oder minder miteinander in Verbindung stehen. So gibt es Verkettungen, die vom Ort der Läsion ausgehend, nach oben oder unten andere Gelenke, das Becken oder die Wirbelsäule beeinflussen können. Auch Organe können über bindegewebige Strukturen Bewegungsverluste im Skelettsystem hervorrufen.

Um solche Zusammenhänge zu erkennen, ist ein hohes Maß an anatomischen, physiologischen und pathologischen Wissen sowie eine ausführliche Untersuchung aller Gewebe des Körpers erforderlich. Eine rein lokal auf die Symptomatik ausgerichtete Behandlung ist nicht ausreichend.

Einige Beispiele

  • Funktionsstörungen in einem Fuß oder Knie (die selbst symptomlos sein können) führen zu einer veränderten Statik und damit zu unharmonischen Spannungen im Körper. Dies wiederum kann z.B. zu Rücken- oder Kopfschmerzen führen.
  • Probleme in den Bauchorganen können über bindegewebige Verbindungen mit dem Skelettsystem Rückenschmerzen verursachen.
  • Blockierungen in der Brustwirbelsäule können Symptome in den Armen (“Einschlafen”, Schmerzen, “Tennisarm”) oder der Herzregion provozieren.
  • Störungen in der Mobilität der Schädelknochen können zu häufig wiederkehrenden Nasennebenhöhlen- oder Mittelohrentzündungen führen.
  • Durch eine Blockierung des 1. Halswirbels kann es zu Kopfschmerzen, Unkonzentriertheit, Sehstörungen, Schwindel etc. kommen. Bei Kindern u.a. zu Unruhe, Schreien und motorischen Entwicklungsstörungen (KISS-Syndrom)